Skip to main content

Ali Mahlodji hat bei der UBIT-Fachgruppentagung seine Geschichte erzählt – und alle beeindruckt. Er sagt: „Es ist der Sinn, der Menschen antreibt.“

„Sie können das Licht wieder heller machen, ich bin dunkel genug“, sagt Ali Mahlodji, der als Zweijähriger mit seinen Eltern vom Iran nach Österreich geflüchtet ist. Sein Seitenhieb hat vielleicht manchen der rund 150 Teilnehmer an der UBIT-Fachgruppentagung zum Lachen gebracht. Dennoch gibt es einen ernsten Hintergrund. Und den hat Ali – so will er genannt werden – in seiner Geschichte erzählt. Eine Geschichte über den Erfinder der Jobplattform watchado.com. Eine Geschichte über die Frage nach dem „Warum“. Eine Geschichte, die alle beeindruckte. Aber dazu später.

Beratung sichtbar machen
Zuerst standen bei der Fachgruppentagung Zahlen, Daten und Fakten auf dem Programm. Obfrau Maria Th. Radinger freute sich über steigende Mitgliederzahlen. „Einer unserer Aufträge ist Interessenpolitik. Den KWF-Beraterpool konnten wir erfolgreich verhindern“, sagt sie und weist auf die zahlreichen Veranstaltungen und Weiterbildungen der Fachgruppe hin. 2017 gibt es zum Beispiel einen CMC-Beraterlehrgang in Kärnten.

IT-Sprecher Martin Zandonella reißt den Dauerbrenner IT-Fachkräfte an: „Die Anzahl der fehlenden Fachkräfte wird mehr, der Kampf schwieriger.“ Und das in einem Zeitalter zunehmender Digitalisierung. Deshalb werde mit der Fachhochschule kooperiert und „wir suchen den Kontakt zu anderen Sparten, um die Digitalisierung voranzutreiben“. ExpertsGroups-Sprecher Udo Müller setzt auf starke Netzwerke. „Wir können in Kärnten nur dann wachsen, wenn wir zusammenhalten“, sagt er, „und wir müssen Beratung sichtbar machen“. Kurt Wolf hat dann den Finanzfahrplan der Fachgruppe kurz und knackig abgeliefert.

Vom Tellerwäscher zum Manager
Zurück zu Ali. 5.000 Lebensgeschichten aus der ganzen Welt umfasst watchado.com. „Ich wollte mit der Plattform Menschen eine Perspektive geben“, sagt Ali, der jetzt mit einem Team von 60 Personen aus 15 Nationen arbeitet und Mitarbeiter zwischen 19 und 52 Jahren beschäftigt. Niemand habe anfangs an den Erfolg der Plattform gedacht – „schon gar nicht die Experten, die wir fragten. Wir haben aber einfach gemacht“. Und das hat der EU-Jugendbotschafter sein Leben lang. Über 40 Jobs hat er angenommen – vom Tellerwäscher bei McDonald’s bis hin zum hochbezahlten Manager einer IT-Firma. „Vielen Menschen steht die Angst im Weg, neue Wege zu gehen“, sagt Ali, der zuerst die Schule geschmissen, dann die HTL berufsbegleitend nachgeholt hat.

Potenziale nutzen
Vor allem Schülern fehle oft eine Perspektive. Und diese will Ali mit watchado.com zurück geben. 1 Million Menschen sehen sich die Jobbeschreibungen – vom Lehrling bis zum Bundespräsidenten – auf der Plattform monatlich an. 7 Fragen werden in den Interviews beantwortet – immer die gleichen. „Am Ende des Tages merkt man“, so Ali, „was Menschen antreibt. Und das ist der Sinn, die Frage nach dem Warum.“ So müssen Manager den Mitarbeitern das „Warum“ vermitteln können, vom Chef zum Coach werden und Mitarbeiter einfach machen lassen. „Der Chef schießt nicht das erste Tor“, sagt Ali und erinnert, die eigenen Potenziale zu nutzen. „Dann können wir alles schaffen.“ So wie er selbst es geschafft hat, vom Flüchtlingskind zum Firmenchef zu werden, der seine Mitarbeiter einfach machen lässt.

Im Anschluss wurde noch viel über seinen Vortrag diskutiert und Manfred Sadjak hat mit seiner Band die musikalische Umrahmung dazu gespendet.

Hier geht’s zu den Fotos der Tagung.