Innerhalb des SIC ist es uns ein besonderes Anliegen den Wissensaustausch unter unseren Mitgliedern voranzutreiben und zu fördern, um dadurch die regionale IT-Branche ständig weiterzuentwickeln und hilfreiches Wissen weiterzugeben. Hierzu führten wir aufschlussreiche Interviews mit unseren Mitgliedern zum Umgang und Meisterung von aktuellen Herausforderungen in der IT-Branche.
Die addIT Dienstleistungen GmbH & Co KG ist Kärntens größter IT-Dienstleister und beschäftigt rund 140 hochqualifizierte „Business Technologists“ an den Standorten Klagenfurt, Villach, Wien und Laibach. Das 2001 gegründete Unternehmen ist seit 2011 ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Atos-Konzerns und kann damit auf weltweite Ressourcen zurückgreifen und zugleich lokale Wertschöpfung schaffen.
Mit innovativen Technologien, umfassender digitaler Kompetenz und tiefgreifendem Branchenwissen begleitet Mag. Dieter Jandl mit der addIT die digitale Transformation von Kunden aus Industrie, Finanzwesen, Energiebereich, öffentlichem Sektor und Gesundheitssektor.
„It’s all about mindset.“
Wie geht ihr mit dem aktuellen Fachkräftemangel um?
Wir gehen diese Herausforderung proaktiv an: Statt den Kopf in den Sand zu stecken, bilden wir unsere eigenen Fachkräfte aus – egal ob Lehrlinge, PraktikantInnen oder WerkstudentInnen. Überdies ermöglichen wir auch bestehenden MitarbeiterInnen, sich kontinuierlich in Hinblick auf neu aufkommende Technologien fortzubilden und weiterzuentwickeln. Außerdem bemühen wir uns um eine starke Präsenz an Schulen und Hochschulen und pflegen hier entsprechende Kooperationen.
Bei größeren Projekten haben wir die Möglichkeit, auf Fachkräfte unseres Mutterkonzerns Atos zuzugreifen. Nicht zuletzt verfügen wir über regionale sowie internationale Partnerschaften mit anderen IT-Unternehmen, mit denen wir das eine oder andere Projekt gemeinsam umsetzen.
Welche Home-Office-Policy verfolgt ihr in eurem Unternehmen?
Home-Office und Remote Working waren bei addIT schon vor der Pandemie Usus. Uns ist es wichtig, dass unsere MitarbeiterInnen so arbeiten können, dass sie ihre Ziele erreichen, statt einfach nur Zeit abzusitzen. Laut internen Umfragen wünschen sich die meisten KollegInnen ein hybrides Modell, bestehend aus Remote Working und Arbeiten am Unternehmensstandort. So bevorzugen sie beispielsweise bei Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Konzentration und Ruhe erfordern, das Home-Office, während sie für komplexe oder kreative Team-Aufgaben das gemeinsame Arbeiten bei uns vor Ort präferieren. Nicht zuletzt kommen sie auch gerne ins Büro, um ihre KollegInnen zu treffen – für unsere herausragende Arbeitsplatzkultur wurden wir bereits mehrfach vom unabhängigen „Great Place to Work“-Institut ausgezeichnet.
Wo siehst du die Zukunft in Österreichs IT-Branche?
Generell hat die Digitalisierung in Österreich durch die Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Pandemie-Zeit an Fahrt aufgenommen. Wo früher noch gezögert wurde, vollzieht sich aktuell ein regelrechter Boom. Denn die Menschen wie auch die Unternehmen haben gesehen, was dank neuer Technologien fast alles möglich ist, und wollen nun auch nicht mehr darauf verzichten. Das musss nicht gleich ein großangelegtes Digitalisierungsprojekt sein, das beginnt schon damit, dass heute etwa ein größeres Bewusstsein für Cybersecurity oder digitale Vertriebskanäle und Geschäftsmodelle besteht.
Die wichtigste Aufgabe, die die Branche noch lange beschäftigen wird, ist die Verschränkung von IT und Dekarbonisierung beziehungsweise Ökologisierung. Die IT kann einen enormen Beitrag zur Lösung des drängendsten Problems unserer Zeit, nämlich des Klimawandels, leisten. Produzierende Unternehmen können mithilfe von IoT und KI den Ressourceneinsatz für eine bedarfsorientierte Herstellung optimieren und so Überschüsse verhindern. Durch den Einsatz von vorausschauender Wartung von Anlagen kann zudem eine bessere Öko-Bilanz erreicht werden. Im Energiesektor kann der Konsum intelligent gesteuert werden, Verschwendung dadurch vermieden werden. Auch in der Landwirtschaft lassen sich mithilfe intelligenter Sensoren Ressourcen sparen beziehungsweise gezielt einsetzen. Und das sind nur einige Beispiel dafür, wie die IT zur Dekarbonisierung beitragen kann.
Wenn du Digitalisierungs-Minister wärst, was würdest du ändern?
Ich würde vor allem im Bereich Digital Skills Maßnahmen setzen. Das beginnt durchaus schon im Kindergarten. In der Pädagogik gibt es den sogenannten „Draw a Scientist“-Test – die meisten Kinder malen in diesem Test einen Mann, was Bände über die nach wie vor bestehenden Klischees spricht. Diese gilt es abzubauen, um mehr Mädchen für MINT-Fächer beziehungsweise eine Laufbahn in der IT zu begeistern. Denn wir können es uns angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels nicht leisten, quasi 50 Prozent des potenziellen Arbeitsmarktes zu vernachlässigen. Daher würde ich auch mehr Initiativen und Förderungen für Frauen und Mädchen ins Leben rufen. Freilich erfordert dies auch, dass mehr Ausbildungs- und Studienplätze geschaffen werden und dass Unternehmen ein leichterer Zugang zu Förderungen für die Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen ermöglicht wird.
Wir bedanken uns herzlich für die spannenden Einblicke und das aufschlussreiche Interview mit
Mag. Dieter Jandl, Geschäftsführer der addIT Dienstleistungen GmbH & Co KG!
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