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Brain-Drain, Datensicherheit, E-Government: Eine Delegation aus Estland verbrachte den Nachmittag im Lakeside Science & Technology Park, informierte sich über den Software Internet Cluster und tauschte sich mit Kärntner IT-Unternehmern aus.

Sonnenschein, blauer Himmel, viel Grün – nicht nur das Wetter zeigte sich beim Besuch des estnischen Botschafters Rein Oidekivi und seiner Frau Victoria von seiner besten Seite. Auch die Kärntner IT-Szene überraschte die Delegation aus Estland positiv. Begleitet wurde der Botschafter von Konsulin Kai Müürsepp und Honorarkonsul Michael Friedrich Seidl-Pohlros.

Kleine, aber dynamische IT-Szene
Martin Zandonella, Obmann der WK-Sparte Information und Consulting sowie Präsident des Software Internet Clusters (SIC), stellte die verschiedenen IT-Initiativen in Kärnten vor und diskutierte mit dem estnischen Botschafter über aktuelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Abwanderung von jungen Leuten. „Mit rund 1000 IT-Unternehmen und rund 4000 Mitarbeitern ist unsere IT-Branche klein, aber sehr dynamisch und wächst kontinuierlich“, berichtete Zandonella.

Exklusive Einblicke in die Datenwelt
Zu den größten IT-Betrieben mit rund 130 Mitarbeitern und den besten Arbeitgebern im Land zählt addIT. Dieter Jandl, Geschäftsführer von addIT, bereitete der estnischen Delegation einen herzlichen Empfang und kündigte an, dass auch sein Unternehmen bald in Estland Fuß fassen wird. Was das hauseigene Datacenter alles leisten kann und wie ausgeklügelt die Sicherheitssysteme sind, zeigte Elmar Lichtenegger bei einer exklusiven Führung. Danach ging es an die frische Luft zu einem kurzweiligen Spaziergang durch den Lakeside Science & Technology Park mit Marketingleiter David Pitschmann.

IT- und Technologiepark mit hoher Lebensqualität
In der Regel seien Technologie-Parks oft mit viel Glas und Beton gebaut. In Kärnten setzte man lieber auf nachhaltige Architektur, Holz, viel Grün und familienfreundliche Infrastruktur. Das überraschte die estnischen Besucher. „Unsere Vision ist es, eine Plattform für jene Menschen zu sein, die hier arbeiten. Während der Arbeitszeit sollen sie ihre Kinder gut versorgt wissen und die wichtigsten Besorgungen erledigen können“, erklärt Pietschmann. In den nächsten Jahren soll der Lakeside Science & Technology Park weiter wachsen und sogar eine internationale Schule integrieren. „Wir wollen jungen Leuten Chancen und Perspektiven für die Zukunft geben“, sagt Pietschmann.

Vorteile des Standortes
Wie das im Alltag aussieht, verrieten Bernd Buchegger und Klaus Reimüller von trinitec. Seit zwölf Jahren gibt es das Unternehmen, das für Kunden auf der ganzen Welt Content, Commerce und Community zusammenbringt. trinitec war einer der ersten Betriebe, die in den Lakeside Park einzogen. Inzwischen blickt das Unternehmen auf eine Vielzahl von Auszeichnungen zurück und unterstützt international agierende Kunden mit Beratung, IT-Projektmanagement sowie individuellen Software- und Weblösungen und Internetportalen.

Spielend Wissen vermehren
Tanja und Gerhard Rattenegger gründeten ihr Unternehmen progressio 2012 und beschäftigen sich mit Wissensmanagement, Gesundheit und Gamification. Ihr multimediales Spiel playBenno für mehr Selbstbewusstsein ist bereits an 300 Schulen im Einsatz und jetzt auch in Englisch erhältlich. Jüngste Lösung ist lernflex, ein Programm mit dem zum Beispiel Flüchtlingskinder schnell und einfach Deutsch lernen können.

Als Start-up wurde progressio vom build! Gründerzentrum unterstützt, dessen Erfolgsbilanz und Leistungen stellte Markus Setschnagg der estnischen Delegation vor. Obwohl das Programm sehr dicht war, nahmen sich die estnischen Besucher viel Zeit für Diskussionen, Erfahrungsaustausch und erste geschäftliche Vernetzung. Vieles wird in Estland online abgewickelt – von der Gesundheit bis hin zu den Wahlen. „Vor allem das E-Voting ist für Junge sehr attraktiv und wächst“, verrät Oidekivi. Der Erfolg solcher E-Services sei immer eine Frage des Vertrauens. Die Datensicherheit müsse gegeben sein. Künftig könnten sich die wirtschaftlichen Kontakte zwischen Estland und Kärnten weiter vertiefen.

> Bildergalerie 

Vom 2.-3. Juni findet in Tallinn eine internationale Konferenz „Industrie 4.0“ statt.
Kontakt und Rückfragen: Frau  Kai Müürsepp, Wirtschaftsrätin Botschaft der Republik Estland in Wien, E Kai.Muursepp@mfa.ee